Ergotherapie: | |
- ist ein alltagsnahes, zielorientiertes Heilmittel, - kann vom Arzt verordnet werden, - wird dann von den Kostenträgern bezahlt (Krankenkassen und Berufsgenossenschaften). |
|
Unsere Leitgedanken: | |
Wir akzeptieren jeden Menschen so wie er ist! Wir glauben, dass jeder Mensch seinen eigenen, passenden Platz im Leben finden kann! Wir wollen unsere Patienten darin unterstützen, die alltäglichen Herausforderungen zu meistern, unabhängig davon, wie „anders", krank oder behindert sie auch sein mögen! Wir betrachten diesen therapeutischen Prozess wie eine Schiffsreise, die manchmal auch durch schwierige Gewässer führt! Deshalb bieten wir unseren Patienten an: - Holen Sie uns in Ihr Boot! - Nennen Sie uns Ihr Ziel! - Wir helfen Ihnen eine Weile beim Navigieren! - Sobald Sie wieder alleine steuern können, gehen wir wieder von Bord. Wir kennen keine Allheilmittel, aber wir wissen, was wir mit unserer therapeutischen Arbeit bewirken können! |
Wie sind die gesetzlichen Voraussetzungen: |
|
Unsere Praxis bietet eine ambulante ergotherapeutische Versorgung nach SGB V, Heilmittelkatalog (beschreibt Behandlungsinhalte und -frequenzen) und den Kassenverträgen (beschreiben betriebliche Voraussetzungen) an. | |
Wen behandeln wir: | |
Menschen mit neurologischen, orthopädischen oder psychiatrischen Erkrankungen, Kinder (Pädiatrie) und alte Menschen (Geriatrie)
mit ihren speziellen Krankheitsbildern. (Links zu Neurologie, Orthopädie, Psychiatrie, Pädiatrie, Geriatrie) |
|
Wie sieht unsere Praxis aus: | |
Die Praxisräume befinden sich nahe dem S-Bahnhof
Köpenick und dem Einkaufszentrum „Forum" und haben einen behindertengerechten
Zugang. Zur Nutzung stehen ein großer Bewegungsraum, 4 Mehrzweck- behandlungsräume, der Wartebereich, eine Therapieküche, ein Werkraum, behindertengerechte Toilette und 2 Büros bereit. (Photos ?) |
|
Was sollte der Patient zur Behandlung mitbringen: | |
Voraussetzung für eine Behandlung ist eine ärztliche Heilmittelverordnung (Formular 18, Verordnung der Berufsgenossenschaften oder ein Privatrezept). Die Anmeldung erfolgt in der Regel telefonisch; je nach Diagnose, Frequenz und möglicher Behandlungszeit entscheiden wir dann im Team wer die Behandlung übernimmt. In dringenden Fällen vergeben wir auch sehr kurzfristig Termine. Falls Sie zu Ihrer jeweiligen Erkrankung Unterlagen (Berichte, Röntgenbilder usw.) haben, bringen Sie diese bitte mit. | |
Hausbesuche: | |
... sind - eine ärztliche Verordnung vorausgesetzt - nach Vereinbarung möglich (Raum Treptow - Köpenick). |
|
Wer bezahlt die Behandlung: | |
Unsere Bezahlung ist durch Kassenverträge geregelt, Berufsgenossenschaften und gesetzliche Unfallversicherungen orientieren sich an den Ersatzkassen-Sätzen. Privatrechnungen werden analog der Beihilfesätze berechnet. | |
TherapeutInnen: | |
- Unsere ergotherapeutisch tätigen MitarbeiterInnen verfügen mehrheitlich über langjährige Berufserfahrung. - Wöchentliches Organisationsteam für alle, zudem interne Supervisionsteams in Kleingruppen. - Interne und externe Fortbildungen zu allen für unsere Arbeit relevanten Themen fachspezifischer oder organisatorischer Art. - Möglichkeit zum Literaturstudium, Internetrecherche, regelmäßige Referate über Symposien, Tagungen, Fachbücher, Fachartikel werden von allen Mitarbeiterinnen im Wechsel gehalten. - Wir achten darauf, dass unsere TherapeutInnen ihre Schwerpunkte in zwei verschiedene Fachgebiete legen, weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass sich dadurch einerseits das Spektrum der therapeutischen Interventionsmöglichkeiten stark erweitert, andererseits konstruktive Selbstreflexion gefördert wird. - Unsere Sekretärinnen sind für das Abrechnungswesen und die Büroorganisation zuständig, so dass ein möglichst reibungsloser Betriebsablauf gewährleistet ist. - Wir bilden SchülerInnen anerkannter Berliner Berufsfachschulen aus. |
|
Wie verläuft eine ergotherapeutische Behandlung: | |
Dem klientenzentrierten Ansatz folgend richten wir unsere Therapieangebote individuell aus. Entwicklungsverzögerungen, Krankheiten oder Behinderungen können zur Folge haben, dass alltägliche Herausforderungen nicht oder nur unzureichend bewältigt werden (Der Fachbegriff dafür ist „unzureichende Betätigungsperformanz"). Einschränkungen der Betätigungsperformanz können in folgenden drei Bereichen vorliegen: • Selbstversorgung (An- und Auskleiden, Körperpflege, usw.) • Fortbewegung (Gehen, Treppen, Fahrzeuge benutzen, Teilnahme am Straßenverkehr...) • Regelung persönlicher Angelegenheiten (Briefverkehr, Umgang mit Geld, Behördengänge usw.) • Produktivität (schulischer Bereich, später Berufsleben, Haushalt) • Freizeit (Spielen, Freundschaften schließen, Hobbies, soziales Leben usw.) Art und Umfang dieser Einschränkungen im Alltag werden zu Beginn der Therapie im Gespräch mit dem Patienten, seinen Angehörigen unter zu Hilfenahme von Fragebögen analysiert. Beispiel: (frei erfunden, aber in Anlehnung an typische Verläufe): Achim Klitz, 17 Jahre, war als Zehnjähriger schon einmal wegen Entwicklungsverzögerungen und Verhaltenssauffälligkeiten in ergotherapeutischer Behandlunq. Die Schulzeit hat er daraufhin auch bewältigt, aber jetzt steht eine Ausbildung zum Automechaniker an, zudem haben sich die Eltern getrennt und Achim möchte eine eigene Wohnung beziehen. Im Zuge dieser Veränderungen haben Achim und seine Eltern festgestellt, dass „alte" eigentlich längst überwundene kindliche Verhaltensweisen wieder relevant werden und es zur Zeit mit der Übersicht und Selbständigkeit arg hapert. Achim stellt sich daraufhin in der Praxis vor, erläutert seine Situation; anhand eines speziellen Fragebogens werden seine momentanen Schwierigkeiten und seine bisherigen Lösungsstrategien erfasst und von ihm selbst bewertet. Konkrete Zielvereinbarungen, die sich auf Alltagssituationen beziehen, werden gemeinsam festgelegt und dienen später im Verlauf der Therapie der Überprüfung von Fortschritten. Die Ziele werden gemeinsam so formuliert, dass sie a) in absehbarer Zeit erreichbar sind, b) von allen Beteiligten getragen werden können, d.h. Vorstellungen, Wünsche und Bedürfnisse von Patienten und Angehörigen thematisiert und aufeinander abgestimmt werden. Anhand der anvisierten Ziele wählt der/die Therapeut/in geeignete Behandlungskonzepte aus, mit deren Hilfe Einschränkungen verringert, Neues gelernt oder Bedingen des Umfeldes verändert werden können. Beispiel: Achim Klitz vereinbart mit seiner Therapeutin an den Punkten "Pünktlichkeit" und "Konfliktgespräche führen" zu arbeiten, denn da sieht er die größte Hürde angesichts seiner bevorstehenden Lehre kommen. Unserem Leitgedanken folgend, richten wir unser Augenmerk weg vom überkommenen mechanistisch-defizitorientierten Menschenbild der Medizin mehr und mehr auf ein humanistisch-ressourcenorientiertes Vorgehen. Diese Haltung entspricht weitgehend dem Kernauftrag unserer Berufsgruppe. Wir orientieren uns dazu an zwei von angloamerikanischen KollegInnen entwickelten ergotherapeutischen Modellen, dem CMOP und dem MOHO, sowie den dazu vorhandenen Tests und Interviews. Wir versuchen mit unseren Patienten einen "Dienstvertrag" zu vereinbaren, so dass wir als TherapeutInnen die Verantwortung für den therapeutischen Prozess tragen, die Umsetzung der Therapievereinbarungen (Compliance) jedoch von den Patienten/Angehörigen selbst verantwortet wird. Unserer Erfahrung nach stärkt das die Compliance (Link) und das Patient-Therapeuten-Verhältnis enorm. Zudem erleben die Patienten/Angehörigen therapeutische Fortschritte als eigenen Erfolg, was einen großen Einfluss auf ihr Selbstwertgefühl und die Entwicklung von Krankheitsbewältigungsstrategien hat. Beispiel: Achim Klitz "sammelt" über 2 Wochen typische Begebenheiten, bei denen es wegen "Pünktlichkeit" und "Konfliktgespräche führen" Probleme gab. Er übt mit der Therapeutin per selbsterstelltem Skript, Rollenspiel und Video angemessene Verhaltensalternativen ein und entscheidet sich, einen zweiten Wecker und ein Handy mit Weckfunktion anzuschaffen. Außerdem erstellt er mit Hilfe der Therapeutin Wochenpläne (Agenda) mit "Pufferzeiten". Patienten/Angehörige, die Schwierigkeiten haben, selbst Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen, werden frühzeitig herausgefordert, mit Unterstützung ihrer TherapeutInnen diese Haltung zu hinterfragen und gegebenenfalls zu verändern. Beispiel: Achim Klitz macht gute Fortschritte, was den Umgang mit Konflikten angeht, das geht er sehr engagiert an. Auch die "Weckhilfen" nutzt er, so dass es mit dem Aufstehen morgens besser klappt. Allerdings tut er sich mit dem Wochenplan schwer. Die Therapeutin spricht das daraufhin ihm gegenüber an und Achim erkennt, dass er sich im Moment noch sehr auf seine Mutter verlässt und deshalb das Buch sehr nachlässig führt. Achim bekommt daraufhin von seiner Therapeutin die „Hausaufgabe" darüber nachzudenken, wer denn diese Verantwortung tragen soll, wenn er alleine wohnt. Achim beschließt nach etwas Bedenkzeit, seine Mutter zu bitten ihm bewusst weniger zu helfen, damit er lernen kann, das Buch zu nutzen. Anfangs fällt Frau Kitz das sehr schwer. Sie kommt sogar noch einmal mit zur Therapie zu einem gemeinsamen Gespräch, weil sie gemerkt hat, dass sie Unterstützung und Ermutigung beim "Loslassen" braucht. Ziele, Umsetzung und Ergebnisse der Therapie werden in einem schriftlichen Bericht für die Patienten und die verordnenden Ärzte festgehalten. Diesen Bericht können die Patienten auch an andere am Rehaprozess beteiligte Berufsgruppen (andere Therapeuten, Lehrer, Beratungsstellen, MDK, Sanitätshäuser usw.) weitergeben oder die TherapeutInnen von der Schweigepflicht entbinden. Der gesamte therapeutische Prozess wird zusätzlich dokumentiert (Patientenakten). |
|
Therapeutische Methoden: | |
Bei der Wahl unserer Therapiemethoden stützen wir uns auf die von der WHO beim Entwickeln der ICF (International Classification of Functioning, Disability and Health) zugrunde gelegten Ideen. Analog zu den Heilmittelrichtlinien können wir demnach auf drei Ebenen wie folgt mit unseren Patienten arbeiten (Patientenbeispiele zu den Ebenen finden Sie hier) Link auf Fachbereiche: Funktionsebene: Wiederherstellung/Erhalt der körperlichen, kognitiven und psychischen Grundfunktionen, z.B. Gelenkfunktion, Konzentration, Ausdauer. Aktivitätsebene: Wiedererlangen/Erhalt der Handlungsfähigkeit im Alltag, z.B. Fertigkeiten wie Schreiben, Treppe gehen, eigenständig Einkaufen, eigenständig Hausaufgaben machen, Kontakt zu anderen Menschen halten. Teilhabe (Partizipation) an Lebensbereichen: Wiedereingliederung/Verbleib im relevanten psychosozialen Umfeld. z.B. nach längerer Krankheit an den Arbeitsplatz oder in die eigenen Wohnung zurückkehren können, sich in der Schulklasse integrieren können. Die von uns bevorzugt verwendeten Therapiemethoden finden Sie hier näher beschrieben. |
|